Montag, 18. März 2024

La Palma – Bestandsaufnahme

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Infolge der schikanösen Maßnahmen während der Corona-Diktatur hatte ich alle Ambitionen begraben, jemals wieder ins Ausland zu reisen. Das mochte ich mir nicht antun. Nun bin ich meinen Vorsätzen doch untreu geworden. Als Ausrede möge gelten, dass ich mit der Kanareninsel La Palma eng verbunden bin und mir der Vulkanausbruch 2019, der unbeschreibliche Schäden anrichtete, sehr zu Herzen gegangen ist. Ich wollte einfach sehen, wie man damit fertig wurde und wie sich die Menschen damit arrangiert haben. Auf nachstehendem Bild kann man das Ausmaß der Katastrophe gut erkennen.


Rechts im Bild sieht man den neu entstandenen Vulkan Tajogaite, was so viel heißt wie „rissiger Berg“, gegen Westen ergießt sich das breite Lava-Feld, das alles verschluckte, was irgendwie im Wege stand. Die Lava ergoss sich letztendlich stellenweise ins Meer. Schaut man beklommen über das riesige Lavafeld, ragen an einigen Stellen noch die Gerüste von widerständigen Bananplantagen aus der Asche. Das ist alles. Um so mehr erstaunen die beiden Straßen, die in kürzester Zeit aus Tazacorte und Los Llanos kommend über die Lava in Richtung Las Norias gebaut worden sind, so dass die Verbindung zur Südinsel wieder hergestellt ist. Nur die Orte Puerto Naos und La Bombilla sind derzeit noch gesperrt, weil dort nach wie vor gesundheitsschädliche Gase gemessen werden. Wichtig: der unweit davon gelegene schöne Strand Charco Verde und vor allem El Remo mit den beiden derzeit betriebenen Fischkneipen, in denen man beim Abendessen die herrlichsten Sonnenuntergänge erleben kann, sind zugänglich. Die Leute, die ihre Bleibe verloren haben, wurden in Notunterkünften und Ferienanlagen einquartiert. Es wurde auch viel gebaut.

Ansonsten zeigt sich die Insel von ihrer sonnigen Seite, auch Ende Februar/ Anfang März, bloß die Temperaturspanne ist gewaltig. Von 6°C bis 29°C ist alles möglich. Das muss man beachten, wenn man auf die Berge steigt. Der Passat kann sehr massiv sein zu dieser Jahreszeit, so dass man bei Bergwanderungen unter Umständen nicht aus dem Nebel herauskommt. Auch mit gefährlichem Sturm ist zu rechnen. Dafür ist der Atlantik wohltemperiert, so dass das Baden kaum Überwindung kostet. An den Tajogaite kommt man freilich nicht heran, aber man kann ihn aus verschiedenen Perspektiven gut sehen.

So weit man das beurteilen kann, hat sich die Bevölkerung mit der Situation nach dem Vulkanausbruch arrangiert, jedenfalls ist die Stimmung entspannt, anders als zu Hause. Umgeben von südlichem Flair fühlt man sich wohl und sieht der unvermeidlichen Abreise mit Groll entgegen. Wir sahen während unseres Aufenthalts eine einzige Verkehrsstreife und ein Fahrzeug der Guardia Civil, sonst keine weiteren Uniformträger, nicht einmal auf dem Flughafen. Das ändert sich schlagartig, wenn man zu Hause dem Flieger entsteigt. Man spürt sogleich: wir sind wieder angekommen.

Nachfolgend noch ein paar aktuelle Bilder. Die ersten Bilder zeigen den neuen Vulkan aus verschiedenen Perspektiven. Auf die alten Beiträge über La Palma wird verwiesen, z.B. hier oder hier und mehr. 

















Es war ratsam, sich vor dem Sturm auf dem Pico de la Nieve, der in wenigen Minuten aufkam, flugs in Sicherheit bringen





















































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